Wilhelm
Joliet / Jan Pluis
Vorbemerkung
Produkte
aus der Fliesenmanufaktur Piet Hein wurden beschrieben in
De laatste tegelbakkerijen in Rotterdam 2
Tegelbakkerij Schiedamsedijk / Leuvehaven
Jan Pluis
www.tegels-uit-rotterdam.com/schi.html
Die letzten
Rotterdamer Fliesenmanufakuren 2
Fliesenmanufaktur Schiedamsedijk / Leuvehaven
Jan Pluis / Wilhelm Joliet
www.tegels-uit-rotterdam.com/schi_d.html
In diesem Bericht
teile ich Daten und Fakten aus dem Leben des Frederik Jacobus Kleijn und seiner
Fliesenmanufaktur Piet Hein mit.
Zur Person
Frederik Jacobus Kleijn wurde am 19-10-1819 in Rotterdam geboren. Seine Eltern waren Antonie Kleijn und Anna Maria Elisabeth Ellerkamp.
Abb. 01.
Geburtsurkunde des Frederik Jacobus Kleijn.01
In der Urkunde wurde
als Wohnung von Antonie Kleijn und Anna Maria Elisabeth Ellerkamp Binnenweg J 152 angegeben.
Bei der Volkszählung
von 1829 wohnte Antonie Kleijn, 1793 in Rotterdam geboren, mit seiner Frau Anna
Maria Elisabeth Ellerkamp und vier Kinder an der Vest in einem Haus mit der
Nummer 364.02
Frederik Jacobus
hatte zu der Zeit drei jüngere Schwestern Anna Hendrika geboren am 26-12-182203,
Jannetje Alida geboren am 27-08-182504
und Jacoba Frederica geboren am
21-06-1828.05
Als Beruf des Antonie
Kleijn wurde ‘zelfstandig opererend koetsier‘ (selbständiger Kutscher)
angegeben. Er beschäftigte und beherbergte einen ‘palfrenier‘ (Lakai).06
Der Personentransport
war anscheinend für ihn nicht lohnend, denn bei der Volkszählung von 1839
wurde als Beruf ‘voerman‘ (Fuhrmann) angegeben.07
Frederik Jacobus
wohnte damals noch bei Vater und Mutter an der Vest im Haus mit der Nummer 364.
Als Berufsbezeichnung wurde ‘kantoorbediende‘ (Büroangestellter)
eingetragen.08
1842 war Frederik
Jacobus in der Rotterdamer Fliesenwerkstatt Aalmis Verwijk & Zoonen als Büroangestellter
tätig und wohnte mit seiner Mutter im Betriebsgelände am Leuvehaven.09
Bei der Volkszählung 1843 wohnte er mit seiner Mutter noch im gleichen Gebäude
Leuvehaven C 329. Besitzer der Fliesenwerkstatt und des Wohngebäudes war jetzt
Cornelis Roeland Verwijk.10 Noch im
gleichen Jahr wurde Willem van Traa neuer Besitzer von Fliesenwerkstatt und
Wohngebäude. Er übernahm Frederik Jacobus Kleijn als Büroangestellten und
stellte ihm mit seiner Mutter eine Wohnung im Hinterhaus an der Deichseite zur
Verfügung.11
Am 19-02-1845
heiratete Frederik Jacobus Kleijn die am 15-03-1819 in Rotterdam geborene
Catharina Maria Theresia Hopman.
Abb. 02. Trauurkunde
der Eheleute Frederik Jacobus Kleijn und Catharina Maria Theresia Hopman.12
In der obigen Urkunde
ist für Antonie Kleijn die Berufsbezeichnung ‘sleeper‘ (Fuhrmann)
angegeben.
Zur
Werkstatt PIET HEIN
Frederik Jacobus
Kleijn schied am 21-08-1850 aus den Diensten des Willem van Traa aus.14
Er stellte am
13-12-1850 bei den Abgeordneten der Provinz Südholland einen Antrag zur
Errichtung einer Fliesenbrennerei in Schoonderloo, Gemeinde Delfshaven, Ortsteil
D N 80 alt, E N 68 neu.
Abb. 03. Antrag des
Frederik Jacobus Kleijn zur Errichtung einer Fliesenmanufaktur in Schoonderloo,
Gemeinde Delfshaven.15
Inhalt der Urkunde:
B
13 Dec. 50 nr 33
Heeren
Gedeputeerde Staten
Der
Provintie Zuid Holland.
De
ondergetekenden, Frederik Jacobus Kleijn, wonende Goudschen Singel, Wijk 13 N
902 te Rotterdam, neemt de vrijheid UEd consent te verzoeken, tot het oprigten
eener Tegel of Muursteentjes bakkerij in het pand thans ingerigt tot
Leerloijerij, staande en gelegen te Schoonderloo, Gemeente Delfshaven, wijk D N
80 Oud, E N 68 Nieuw, strekkende van de straat tot achter aan de Maas.
Hoogst
aangenaam zoude het den ondergetekenden zijn spoedig een gusntige beschikking
van UEd te ontvangen, ten einde
daardoor in de gelegenheid te zijn, eenige werklieden te kunnen plaatsen, welke
sints vele jaren hun bestaan vonden in dergelijke fabriek te Rotterdam, doch
welke zaak hoogst waarschijnlijk eerlang zal ophouden te bestaan.
In
afwachting uwer dispositie, heeft hij de eer, met verschuldigde hoogachting zich
te noemen
UE
DW Dienaar,
F.J.
Kleijn.
Rotterdam,
19 November 1850.
Die Bewohner von
Delfshaven wurden am 28-11-1850 von der Stadtverwaltung Delfshaven in Kenntnis
gesetzt, dass Frederik Jacobus Kleijn aus Rotterdam beabsichtige, in
Schoonderloo, Wijk E, nommer 68, eine Werkstatt zur Produktion von Fliesen zu
errichten. Anlieger konnten ihre Bedenken gegen die Errichtung der Werkstatt
vorbringen. Jozias Moret, ohne Beruf, Witwe des Hendrik Engel und der Bierbrauer
Charles Rene Ficq van Baerll bekundeten, dass sie keine Bedenken gegen die
Errichtung der Werkstatt hätten.16
Am 27-12-1850 wurde
dem in Rotterdam wohnenden Frederik Jacobus Kleijn von der Stadt Delfshaven nach
einstimmigem Beschluß die Genehmigung zur Errichtung der Werkstatt erteilt.17
F.J. Kleijn kaufte
von Jan und Jozias Moret, Wohnhaus, Lagerhaus und Schuppen in Schoonderloo,
Gemeinde Delfshaven, Ortsteil E mit der Nummer 68. Dort wurde bis zum Umbau zur
Fliesenwerkstatt eine Lohgerberei betrieben.
Im Adressbuch von
1851 wurde Frederik Jacobus Kleijn ‘tegelbakker‘ (Fliesenfabrikant)
bezeichnet und als seine Wohnung Schoonderloo 71 angegeben.19
Seine
Fliesenwerkstatt nannte er nach dem in Delfshaven geborenen bekannten Seehelden
Piet Hein.
Abb. 04. Am
29-10-1851 erschien im Nieuwe
Rotterdamsche Courant diese Anzeige.
F.J. Klein, die
Schreibweise wechselte häufig von Klein zu Kleyn und zu Kleijn, bot weiße und
bemalte Fliesen in guter Qualität an. Bestellungen konnten auch bei seinem
Vater A. (Antonie) Kleyn in Rotterdam aufgegeben werden.
Zum Jahresende 1851
attestierte die Gemeindeverwaltung, dass die zu Beginn des Jahres gegründete
Fliesenmanufaktur gut in Gang gekommen sei und die Produktion über das Jahr hin
stets ausgelastet war.20
Abb. 05. Mitteilung
vom 17-08-1852 im Algemeen Handelsblad.
Inhalt dieser
Mitteilung:
„Heute
morgen um 4 Uhr entstand ein Brand in der vor über einem Jahr errichteten
Fliesenbrennerei des Herrn F.J. Kleyn, die innerhalb kurzer Zeit in Schutt und
Asche gelegt wurde und auch die an beiden Seiten stehenden Gebäude beträchtlich
beschädigt wurden. Die Ursache dieses Unglücks ist unbekannt, da man am
Donnerstag, den 11. das Feuer gelöscht und danach kein Feuer mehr angezündet
hatte. Wie man erfährt, war die Fabrik aber nicht das Inventar gegen
Brandschaden versichert. Es ist für die Zukunft dieses Objektes zu hoffen, dass
schnell eine Lösung gefunden wird, um den durch das Unglück betroffenen
Arbeitern wieder Lohn und Brot zu beschaffen.“
Im Nieuwe
Rotterdamsche Courant erschien am 16-09-1852 eine Anzeige, in der Maurer
aufgefordert wurden, sich für den Auftrag zum Aufbau der Fabrik zu bewerben.
Abb. 06. Anzeige im Nieuwe Rotterdamsche Courant vom 16-09-1852.
In einem Rückblick
der Polizei für das Jahr 1852 wurde festgehalten, dass im August die
Fliesenwerkstatt in Schoonderloo abbrannte. Der Brand wurde wahrscheinlich durch
Holz, was in der Nähe des Ofens gelagert wurde, verursacht. Durch die schnelle
Bekämpfung des Brandes wurden Nebengebäude gerettet.21
Schon zum Jahresende
1853 beschäftigte Frederik Jacobus Kleijn wieder fünf Erwachsene und ein Kind
in seiner Fliesenbrennerei Piet Hein.
Kinderarbeit galt in
der Mitte des 19. Jahrhunderts als ‘normal‘. Dabei war das Alter von Kindern
als ‚Arbeiter‘ auf mindestens 10 Jahre beschränkt.
Abb. 07. Angaben zur
Werkstatt des Frederik Jacobus Kleijn aus 1853 im Archiv von Delfshaven.22
Ein in dieser Zeit in
der Werkstatt Piet Hein tätiger
Fliesenmaler war Hendrik Dekker (1776-1853).23
Er war ein guter alter Bekannter von Frederik Jacobus Kleijn, denn er arbeitete
seit 1797 in der Werkstatt Aalmis Verwijk & Zoonen als
‘tegelbakkersknecht‘, also in der Rotterdamer Fliesenwerkstatt Schiedamsedijk
/ Leuvehaven, in der Frederik Jacobus Kleijn von 1842 bis 1850 als Büroangestellter
tätig war.
In der
Veröffentlichung im Internet ‚Die
letzten Rotterdamer Fliesenmanufakuren, Teil 2, Fliesenmanufaktur Schiedamsedijk
/ Leuvehaven‘ wurden Fliesen und Fliesentableaus abgebildet. In diesem
Bericht werden noch einige ergänzende Beispiele gezeigt.
Abb. 08. Bauer mit
Pferd, 2 x 3 Fliesen, Delfshaven, um 1855.
Abb. 09. Vier
Bibelfliesen im Kreis mit für Delfshaven kenzeichnenden Eckmotiven (Ochsenköpfe).
Aus einem Bauernhof
in Zoeterwoude. Delfshaven, um 1852.
Numeri
21:8,9 Moses und die eherne Schlange
|
Mattheus 4:3 Die Versuchung Jesu in der Wüste -Steine in Brot verwandeln- |
Die Flucht nach Ägypten
|
Genesis
28:11-13 Jakobs Traum
|
Abb. 10. Zuordnung
der Bibelfliesen zu ihren Findstellen im Alten und Neuen Testament
Nachdem Willem van
Traa 1853 die Produktion in seiner Manufaktur beendete, kam vermutlich von dort
ein Maler bei Frederik Jacobus Kleijn in Dienst, der schon bei Johannes van der
Wolk arbeitete. Die Fliese mit Jona unter dem Wunderbaum ist
ein Beispiel. Das Gitterwerk unten im Kreis erinnert noch an Johannes van
der Wolk, die Ochsenköpfe hat er aber dem Stil bei Frederik Jacobus Kleijn
angepasst.
Abb. 11. Altes
Testament, 103, Exodus 31:18 – Moses empfängt die Gesetzestafeln, Delfshaven,
um 1860.
Abb. 12. Altes Testament 292, Jonas 4:5,6 – Jonas unter dem Wunderbaum,
Delfshaven, um 1860.
Herbert van den Berge
fotografierte in einem Bauernhaus in Zouteveen eine Fliesenwand mit
Landschaftsfliesen und ein mit 1862 datiertes Tableau. Es sind zweifelsfrei
Arbeiten aus Delfshaven. Bei den Landschaftsfliesen fallen trapezförmige
Untergründe und sehr spitze Giebel der Häuser auf.
13.
Landschaft,
Delfshaven, ca. 1860.
14.
Landschaft,
Delfshaven. In einem Bauernhaus in Zouteveen
(Vlaardinger-Ambacht).
Abb. 15. Tableau mit
Darstellung eines Butterhandels, 4 x 5 Fliesen, Delfshaven, 1862. Im unteren
Teil der Umrahmung eingekratzt J.
Rodenburg 1862 P.
Zonneveld. Im Bauernhof Zonnehoeve in Zouteveen (Vlaardinger-Ambacht). (RCE
184.389)
Jan Rodenburg
(1815-1904) heiratete 1841 Petronella Zonneveld (1820-1890). Die Jahreszahl 1862
bezieht sich wahrscheinlich auf den Neubau des Bauernhauses.
Seine letzte Fliese
malte Hendrik Dekker 1853 im Alter von 77 Jahren als ‘Schilder‘ (Maler) in
der Fliesenbrennerei Piet Hein in
Delfshaven.
In
Gemeindemitteilungen von Delfshaven wurde für das Jahr 1855 mitgeteilt, dass
die Fliesenwerkstatt über das ganze Jahr gute Aufträge für drei Mitarbeiter
hatte.24
Ende 1857 notierte man in den Gemeindemitteilungen, dass die Fliesenwerkstatt
weiterhin in bester Verfassung sei und 1857 mehr Bestellungen vorlagen, als von
7 Arbeitern Fliesen gefertigt werden konnten.26
Im Jahr 1858 beschäftigte Frederik Jacobus Kleijn acht Erwachsene und zwei
Kinder.
Abb. 17. Angaben zur
Werkstatt des Frederik Jacobus Kleijn aus 1858 im Archiv von Delfshaven.27
Für 1858 notierte
man in den Gemeindemitteilungen, dass die Fliesenwerkstatt so ausgelastet war,
dass Aufträge unerledigt blieben.28
Die Fliesenwerkstatt war auch 1859 so ausgelastet, dass sie selbst mit 9
Arbeitern nicht alle Aufträge erledigen konnte. Es wurden 500 Tonnen Ton
(vuurklei) eingeführt.29
Auch 1860 war die Kapazität ausgelastet. F.J. Kleijn beschäftigte in diesem
Jahr 9 Arbeiter.30
Ausdrücklich wurde vermerkt:
F.J. Kleijn beschäftigte aber noch 7 Arbeiter.
Im Oktober 1861 schenkte Frederik Jacobus Kleijn dem Industrial Museum of Scotland in Edinburgh 42 Fliesen.34
Abbildungen 18 und
19. Fliesen von Hans van Lemmen im Magazin des Museums ausgelegt.
Es gibt 40
verschiedene Dekore und eine Fliese mit der Bezeichnung der Werkstatt. Die in
der Auflistung mit Nr. 16 bezeichnete Fliese ist in der Sammlung zweimal
vorhanden.
Abb. 20. Alle 42
Fliesen tragen auf den Rückseiten einen solchen Aufkleber.
Die dem Museum von
F.J. Kleijn in historischem Bewusstsein geschenkte Sammlung umfasst Rotterdamer
Fliesen eines Zeitraums von mehr als 150 Jahren. Sie sollte die hohe Qualität
der Handwerkskunst veranschaulichen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die
in der Auflistung als 10, 18 und 26 abgebildeten Dekore in der Werkstatt des
Frederik Jacobus Kleijn entwickelt wurden.
In England hatte die Herstellung von Fliesen seit 1840 einen enormen Wandel
erfahren. Mechanisierung ermöglichte es Fliesen im Pressverfahren herzustellen
und Dekore zu drucken.
Nr. |
FLIESE IM ROYAL SCOTTISH MUSEUM, EDINBURGH |
ENTSPRECHENDE ZEICHNUNGEN IM ROTTERDAMER VORLAGENBUCH FÜR FLIESEN | BEZEICHNUNG
DES DEKORS |
FINDSTELLE
BEI JAN PLUIS, DE NEDERLANDSE TEGEL, -DECORS EN BENAMINGEN- |
01 |
|
Diagonaal decor met bogen |
A.01.03.60 |
|
02 |
Zigzagbanden met |
A.01.70.12 |
||
03 |
|
Landschap in dubbel gebogen achtkant met geparelde rand; hoekmotief: kwartrozet |
A.03.01.34 |
|
04 |
|
Kievitseitjes |
A.01.05.42 |
|
05 |
Lofvaasje |
A.01.30.25 |
||
06 |
Tulpkolomrand |
A.14.05.07 |
||
07 |
Mythologisch tafereel in spitse accolades; hoekmotief: kwartrozet |
A.03.09.07 |
||
08 |
Servetster |
A.01.05.45 |
||
09 |
Central decor met omlijsting |
A.01.28.10 |
||
10 |
Tulp in gekarteld vierkant; hoekmotief: lelie |
|||
11 |
Rank met roosterwerk |
A.01.01.49 |
||
12 |
Central decor zonder omlijsting met hoekmotief |
A.01.11.43 |
||
13 |
|
Drietulp in accolades met vleugelblad |
A.05.04.05 |
|
14 |
|
Kruisroosjes |
A.01.12.60 |
|
15 |
|
Bloemruitjes |
A.01.13.16 |
|
16 |
Fijne mandjes met cupido‘s |
A.01.30.34 |
||
17 |
A.01.10.30 |
|||
18 |
||||
19 |
Hamburger achtkant |
A.01.24.01a |
||
20 |
|
Centraal decor zonder omlijsting langs twee diagonalen |
A.01.12.57 |
|
21 |
Beugelbladen |
A.01.03.40 |
||
22 |
Landschap in cirkel; hoekmotief: ossenkop |
A.03.01.24 |
||
23 |
Fijn nagelblad nagel = anjer |
A.01.11.58 |
||
24 |
|
Dubbel kruisblad |
A.01.12.47 |
|
25 |
|
Gebloemde beugel |
A:01.03.02 |
|
26 |
Vgl. A.01.27.04 |
|||
27 |
||||
28 |
|
Roos in achtkant met lof |
A.05.02.07 |
|
29 |
|
A.01.03.08 |
||
30 |
|
Krullen |
A.01.10.34 |
|
31 |
Vaas met guirlandes; hoekmotief: quartrozet |
A.10.01.03 |
||
32 |
|
Druifranken |
A.01.30.02 |
|
33 |
Haarlemmer boeket |
A.01.11.37 |
||
34 |
Vierkant ruitpatroon ‘Cristalsteen‘ |
A.01.12.23 |
||
35 |
|
Klaverblad RIT 1849 Gekl. Klaverblad |
A.01.12.50 |
|
36 |
Landschap in het achtkant in het lof met cupido‘s |
B.12.00.05 |
||
37 |
|
Pleziertje in afgeplatte accolades met bloem en bladkrul |
B.07.00.05 |
|
38 |
|
Centraal decor met omlijsting; vierpas |
A.01.21.14 |
|
39 |
Damborden |
A.0113.05 |
||
40 |
Landschap heel over |
A.03.01.11 |
||
41 |
Donker schildpad |
D.07.00.03 |
||
Gemäß Eintrag im Jahresbericht der
Verwaltung von Delfshaven von 1862 war die Produktion von Fliesen in der
Fliesenbrennerei mit dem vergangenen Jahr vergleichbar. Der Export ins Ausland
war unbedeutend. Von 6 Arbeitern wurden 123.000 Fliesen gefertigt.35
1863 kaufte Frederik Jacobus Kleijn von dem ehemaligen Fliesenbrenner Willem van
Traa in Rotterdam Zeichnungsvorlagen für seine Werkstatt.36
Kleijn beschäftigte 1863 anfangs noch 5 Arbeiter, mußte dann aber wegen
fehlender Aufträge - vor allem aus dem Ausland - die Produktion stoppen. Zu
Beginn des Jahres wurden noch 59.000 Fliesen gefertigt.37
Ende
der Fliesenwerkstatt PIET HEIN
Im Frühjahr 1864 gab
Frederik Jacobus Kleijn die Fliesenwerkstatt auf.38
Am 28-03-1864 erschien im Nieuwe
Rotterdamsche Courant die Anzeige, dass am 06-04-1864 bei den Notaren PAATS
& NIERSTRASZ in Rotterdam ein Anwesen in Schoonderloo zur Versteigerung und
zum anschließenden Verkauf komme.
Abb. 21. Anzeige vom
28-03-1864 im Nieuwe Rotterdamsche Courant.
Verkürzte
Inhaltsangabe der Anzeige:
Versteigerung und
anschließender Verkauf eines 1852 gebauten Fabrikgebäudes mit Wohnhaus und
Nebengebäuden in Schonderloo, Gemeinde Delfshaven. Die Fabrik ist günstig zum
Be- und Entladen von Schiffen direkt an der Maas gelegen. Momentan ist die
Fabrik als Fliesenmanufaktur eingerichtet. Das Fabrikgebäude kann sofort nach
Kauf, das Wohnhaus nach Kauf am 01-11-1864 übernommen werden. Fabrik und
Wohnhaus können zwei Tage vor der Versteigerung und am Tag der Versteigerung
von 10 bis 2 Uhr besichtigt werden. Man möge sich bitte beim Eigentümer und
Bewohnern vor einer geplanten Besichtigung anmelden.
Im Nieuwe
Rotterdamsche Courant erschien am 08-06-1864 eine Anzeige, dass am
13-06-1864 in der Fliesenbrennerei des Herrn J. Klein in Schoonderloo mittags um
12 Uhr ein Mahlwerk mit acht Ritzeln und anderes mehr zum Verkauf komme. Die
Maschinen und andere Güter könnten zwei Stunden vor dem Verkauf besichtigt
werden. Damit wurde ein Schlussstrich unter die Fliesenbrennerei Piet
Hein in Schoonderloo gezogen.
Abb. 22. Anzeige vom
08-06-1864 im Nieuwe Rotterdamsche Courant.
Mit Schließung der
Werkstatt Piet Hein endete zugleich
die traditionsreiche Geschichte der seit 1609 in Rotterdam handgefertigten
Fliesen, denn schon 1852 stoppte Willem van Traa die Fliesenproduktion der
Rotterdamer Werkstatt Schiedamsedijk /
Leuvehaven.
Das Ehepaar
Kleijn-Hopman zog am 16-04-1869 mit Tochter Anna Maria Elisabeth nach Vrijenban.39
Frederik Jacobus Kleijn blieb Delfshaven als Sekretär der Kommission zur Errichtung eines Denkmals für den Seehelden Piet Hein verbunden. Auf dem Natursteinsockel des Denkmals findet man die Namen von Mitgliedern der technischen Kommission eingemeißelt, darunter auch F.J. Kleijn als Sekretär der Kommission zur Errichtung des Denkmals.
Abb. 23. Silberne
Kelle. Sie wurde am 08-07-1870 bei der Grundsteinlegung für das Denkmal
benutzt.
(Museum Rotterdam, Inv.Nr. 514)
Am 17-10-1870 enthüllte
Prinz Hendrik in Delfshaven das Denkmal zu Ehren des Seehelden Piet Hein.40
Abb. 24. Delfshavener
Bürger vor dem Denkmal des Seehelden Piet Hein.
Die Familie Kleijn
kehrte 1872 nach Delfshaven zurück.41
1873 gab Frederik Jacobus Kleijn ein Buch zur Geschichte von Delfshaven heraus.42
Er veröffentlichte auch 1873 die Broschüre ‚Standbeeld van Piet Heyn -
Verslag van al hetgeen daarop betrekking heeft‘.43
Die Familie Kleijn zog 1874 von Delfshaven nach Rotterdam, Westzeedijk 15/690,
später in die Oosterstraat 13/10 no. 32 und dann in die Verlengde Goudsche
Straat no. 87. Für Frederik Jacobus wurde als Beruf stets ‘Buchhalter‘
angegeben.44
1876 schenkte Frederik Jacobus Kleijn der Stadt Rotterdam Keramik, ein
Musterbuch für Fliesen und Vorlageblätter aus der Fliesenwerkstatt.45
No |
Dagtekening |
Omschrijving van
het Geschenk |
Ontvangsten van |
15 |
22 Mei |
Twee basementen van
Delftsch aardewerk, vervaardigd in der tijd in de Rott. tegelbakkerij van
Aalmis |
den Heer F.J. Kleijn alhier |
16 |
Junij |
Modelboekje van het
Tegelbakkers gilde te Rott. alsmede eenige losse modellen voor tegels en
tafereelen |
denselfde |
Am 02-02-1881 starb
Catharina Maria Theresia Hopman, Ehefrau des Frederik Jacobus Kleijn, in
Rotterdam.46
Der Witwer verzog am 05-02-1891 mit seiner unverheiratet gebliebenen Tochter zur
Van der Werffstraat 52 in Rotterdam.47
Dort starb Frederik Jacobus Kleijn am 30-01-1898 im Alter von 78 Jahren.48
Nachweise
HvP
= Anton Hoynck van Papendrecht ‚De
Rotterdamsche plateel- en tegelbakkers en hun product, 1590 – 1851‘
Rotterdam 1920.
RJB = Eppe Wiersum ,De laatste Rotterdamsche tegelbakkerij‘ in Rotterdamsch
Jaarboekje 1921.
01
Archiv Rotterdam, Akte nr. 1867, Rotterdam 1819b129
02
Wijksregister van 18292
03
Akte nr. 2444, Bron Rotterdam 1822b242v
04
Akte nr. 1687. Bron Rotterdam 1825b035
05
Akte nr. 1287. Bron Rotterdam 1828a216
06
Adresboek 1829.
07
Wijksregister van 1839
08
Wijksregister van 1839.
09
Adresboek 1842 und HvP, p. 330
10
Wijksregister van 1842 und RJB, p. 111
11
Adresboek 1842
12
Archiv Rotterdam, Huwelijksdatum 19-02-1845, Rotterdam 1845a48v
13
Akte nr. 1147, Bron Rotterdam 1846b041
14
HvP p. 330 No. 377 / RJB, p. 111
15
Plaatselijke besturen Delfshaven en Schoonderloo, 1131 Processen-verbaal de
commodo et incommodo wegens het oprichten van fabrieken 1844-1877 -1131-
16
Plaatselijke besturen Delfshaven en Schoonderloo, 1131 Processen-verbaal de
commodo et incommodo wegens het oprichten van fabrieken 1844-1877 -1131-
17
Verbaal van het verhandelde bij burgermeester en wethouder der Stad Delfshavenn
frijdag 27 december 1850
18
Archief van de Gemeente Delfshaven, Notarieel archief NNA2369, het jaar 1851,
relaas van de registratie 16 february 1851 -6- eb 2 april 1851 -10-
19
Adresboek 1851
20
Gemeenteverslagen 1851-1865; 1851, hfdst. XIV
21
Gemeenteverslagen 1851-1865, Gemeente Policie 1852: Hfst 11
22
Archief van de Gemeente Delfshaven Nr. 1128 Opgave van Fabrieken 1848-1858
-1853-
23
HvP No. 362 BIS / E. Wiersum ‚Een
zeldzaam doopbordje‘ in Oude Kunst, No. 1 Okt. 1912
24
Gemeenteverslagen 1851-1865, 1855, Hfst 14
25
Gemeenteverslagen 1851-1865, 1856, HFST 14
26
Gemeenteverslagen 1851-1865, 1857 HFST 14
27
Archief van de Gemeente Delfshaven Nr. 1128 Opgave van Fabrieken 1848-1858
28
Gemeenteverslagen 1851-1865, 1858, HFST 14
29
Gemeentverslagen 1851-1865, 1859, HFST 14
30
Gemeentverslagen 1851-1865, 1860, HFST 14
31
F.J. Kleijn, ‘Beschrijving
en Geschiedenis van Delfshaven‘; Joh. van der Pauwert; Delfshaven 1873
32
Jaarverslag Gemeente Delfshaven, 1861
33
Kamer van Koophandel en Fabrieken,1861
34
Royal Scottish Museum, Edinburgh
35
Jaarverslag Gemeente Delfshaven, 1862, p 40
36
RJB, p. 111
37
Jaarverslag Gemeente Delfshaven, 1863, HFST 14, p.39
38
RJB, p. 112
39
HvP, p. 330, No. 377
40
Wikipedia
41
HvP, p. 330 No. 377
42
Frederik Jacobus Kleijn ‚Beschrijving
en Geschiedenis van Delfshaven‘, Joh. L. van der Pauwert, Delfshaven
43
Rotterdam bij M. Wyt & Zoonen
44
HvP, p. 330, No. 377
45
Archief van de Commissie voor de Archieven, in. no. 190, lijst van aanwinsten
46
Akte nr. 487, Bron Rotterdam 1881a085
47
Adresboek 1891 und RJB
48
Akte nr. 554, Bron Rotterdam 1898b048
49
Akte nr. 956, Bron Rotterdam 1900n081
Literatur
Jager, Ingrid de,
Nora Schadee (red.), Tegels uit Rotterdam,
Rotterdam 2009.
Jager, Ingrid de,
‘Negentien tegelbakkerijen van 1609-1866‘. In:
Tegels uit Rotterdam, Rotterdam 2009,
p. 42-76.
Joliet, Wilhelm, ‘Tiles from the Piet Hein Workshop of F.J. Kleyn in
the Royal Scottish Museum
Edinburgh‘. In:
Glazed Expressions, nr. 25 (1992), p.
2-4, 6 Abb.
Joliet, Wilhelm, Die Geschichte der Fliese, Köln 1996.
Joliet, Wilhelm, Rotterdamsch modellenboek voor tegels afkomstig van het
tegelbakkersgilde, Königswinter 2001.
Kamermans, Johan,
‘De productie van de laatste Rotterdamse tegelfabriek‘. In:
Tegels uit Rotterdam,
Rotterdam 2009, p. 204-221.
Kleijn, Frederik
Jacobus, ‘Beschrijving en Geschiedenis
van Delfshaven‘; Joh. van der Pauwert; Delfshaven 1873.
Kleijn, Frederik
Jacobus,‘Standbeeld van Piet Heyn -
Verslag van al hetgeen daarop betrekking heeft‘, M. Wyt & Zoonen,
Rotterdam 1873.
Papendrecht, Anton
Hoynck van, ‘De Rotterdamsche plateel-
en tegelbakkers en hun product, Rotterdam 1920.
Pluis, Jan, Bijbeltegels-Bibelfliesen, Münster 1994.
Pluis, Jan, De Nederlandse Tegel, decors en benamingen 1570-1930 / The Dutch Tile,
Designs and Names 1570-1930, m.m.v. dr. D. Hanekuijk, P. Bolwerk en J. van
Loo. Derde, herziene en vermeerderde druk / Third, revised and enlarged edition,
Primavera Pers, Leiden 2013.
Wiersum, Eppe,‘De
laatste Rotterdamsche tegelbakkerij‘ in Rotterdamsch
Jaarboekje 1921.
Bitte beachten Sie
unsere folgenden Veröffentlichungen:
De laatste
tegelbakkerijen in Rotterdam 1
Tegelbakkerij Het Wapen van Dantzich, Hoogstraat, Rotterdam
Jan Pluis
www.tegels-uit-rotterdam.com/wolk.html
Die letzten
Rotterdamer Fliesenmanufakturen 1
Fliesenmanufaktur Het Wapen van Dantzich, Hoogstraat, Rotterdam
Jan Pluis / Wilhelm Joliet
www.tegels-uit-rotterdam.com/wolk_d.html
De laatste
tegelbakkerijen in Rotterdam 2
Tegelbakkerij Schiedamsedijk / Leuvehaven
Jan Pluis
www.tegels-uit-rotterdam.com/schi.html
Die letzten
Rotterdamer Fliesenmanufakuren 2
Fliesenmanufaktur Schiedamsedijk / Leuvehaven
Jan Pluis / Wilhelm Joliet
www.tegels-uit-rotterdam.com/schi_d.html
Dank sage ich:
Hans van Lemmen für
seine Recherchen in Edinburgh, Johan Kamermans, Jan Pluis und Pieter Ratsma für
ihre freundliche Hilfe bei der Erarbeitung dieses Berichtes, meinem Sohn Norbert
für Bearbeitung und Veröffentlichung dieses Berichtes.
Fotonachweis:
Hans van Lemmen,
Leeds 18, 19, 20
und die Fliesen aus
dem Industrial Museum of Scotland in der Tabelle
Horst Arians, Remels
11, 12
Herbert van den
Berge, Zuidbroek 14
Jan Pluis, Noordsleen
8, 16
Peter Sprangers,
Utrecht 9
Museum Rotterdam 23,
24
Gemeentearchief
Rotterdam 01 – 07, 17, 21, 22