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Rotterdamer Mythologiefliesen aus der Werkstatt des Hendrik Schut
aan de Delftsevaart
um 1730 nach Ovid und Stichen des Crispijn de Passe

 

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Die Schöpfung des Menschen
Der Mensch wurde geboren: sei es, dass ihn jener Schöpfer der Dinge aus göttlichem Samen erschuf, als Ursprung einer besseren Welt; sei es, dass die junge Erde – gerade erst vom hohen Äther getrennt – Samen vom verwandten Himmel zurückbehalten hatte.

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Das silberne Zeitalter
Es herrschte nicht mehr ewiger Frühling und es wuchs nicht mehr alles von selbst wie im goldenen Zeitalter. Der Wechsel der Jahreszeiten begann, irgendwann kam der Winter mit seiner Kälte, wärmende Wohnung und Kleidung wurden nötig, was geerntet werden sollte, musste zuerst angebaut werden und damit begann die Mühsal der Arbeit.

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Daphne in einen Lorbeerbaum verändert
Als Apollon Daphne vergewaltigen wollte, floh sie. Erschöpft von der Verfolgung durch Apollon flehte sie zu ihrem Vater Peneios, dass er ihre – den Apollon reizende – Gestalt wandeln möge. Daraufhin erstarrten ihre Glieder und sie verwandelte sich in einen Lorbeerbaum. Der Lorbeer war Apollon seither heilig.

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Jupiter veränderte Io in eine Kuh
Jupiter verliebte sich einst in Io, eine Priesterin der Hera und verführte sie. Dies bemerkte jedoch seine eifersüchtige Gattin Hera. Um die Tat zu vertuschen, verwandelte Jupiter Io in eine weiße Kuh. Hera entdeckte dies jedoch und forderte die Kuh als Geschenk, was Jupiter ihr nicht abzuschlagen vermochte.
Hera ließ die Kuh von dem hundertäugigen Riesen Argos bewachen.

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Arkas schoss einen Pfeil auf seine Mutter Kallisto
Juno verwandelte die schöne Nymphe Kallisto in eine grässliche Bärin. Als diese auf ihren Sohn Arkas, der Jäger war, traf, wollte sie ihn umarmen, dieser aber das vermeintlich wilde Tier töten. Jupiter griff ein und versetzte Kallisto als das Sternbild des Großen Bären und Arkas als das des Kleinen Bären in den Himmel. Juno erzürnte erneut. Mit einer absurden Rede, dass Kallisto sie aus ihrem Ehebett stoßen und ihren Platz als Königin des Olymps einnehmen würde, erwirkte sie bei Okeanos und Tethys, dass die beiden Sternbilder niemals in das erfrischende Meer eintauchen; daher wurden sie zu zirkumpolaren Sternbildern.

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Apollo tötete Coronis
Ein Rabe berichtete seinem Herrn, dass er Coronis bei einem Jüngling aus Thessalien hat liegen sehen.
Nachdem er diese Schandtat vernommen hatte, entglitt dem Liebenden der Lorbeerkranz und dem Gott gingen gleichzeitig die Züge und die Farbe des Gesichtes verloren.
Wie ihm das Herz vom anschwellenden Zorn in Brand geriet, ergriff er die gewohnten Waffen, spannte den von den Enden aus gekrümmten Bogen und durchbohrte jene Brust, die so oft an der seinen lehnte, mit dem unfehlbaren Geschoß.
Die Getroffene stieß einen Seufzer aus. Nachdem das Eisen aus der Wunde gezogen war, färbten sich ihre weißen Glieder mit Blut.

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Minerva bei der Göttin der Zwietracht und Eifersucht
Minerva besuchte die Göttin Eris, die sich in einem dunklen und eisigen Tal von Schlangen ernährte, und befahl ihr, Aglauros, Tochter des Königs Kekrops I. von Athen, mit einer extremen Form der Eifersucht zu infizieren.

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Europa entführt
Europa, war die Tochter des phönizischen Königs Agenor und der Telephassa. Jupiter verliebte sich in sie und verwandelte sich wegen seiner argwöhnischen Gattin Hera in einen Stier. Sein Bote Hermes trieb eine Stierherde in die Nähe der am Strand von Sidon spielenden Europa, die der Jupiter-Stier auf seinem Rücken entführte. Er schwamm mit ihr nach Matala auf der Insel Kreta, wo er sich zurückverwandelte.
Der Verbindung mit dem Gott entsprangen drei Kinder: Minos, Rhadamanthys und Sarpedon. Auf Grund einer Verheißung der Aphrodite wurde der fremde Erdteil nach Europa benannt.

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Jupiter und Semele
Jupiter erschien Semele als Sterblicher, eine seiner vielen Verwandlungen, um die Frau, die er begehrte, zu gewinnen und zeugte mit Semele Dionysos.
Semele erbat sich von ihrem Geliebten einen einzigen Wunsch, nämlich ihn in seinem ganzen Glanz sehen zu dürfen. Jupiter, der Semele liebte, versuchte ihr das auszureden, aber sie wollte Gewissheit, so dass er sich ihr schließlich zeigte, worauf sie durch seinen Glanz vernichtet wurde. Das Kind in ihrem Leib wurde jedoch durch Hermes gerettet: Jupiter nähte es sich in seinen Oberschenkel und brachte das Kind drei Monate später selbst zur Welt. So wurde der unsterbliche Dionysos geboren.

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Narziss verliebte sich in sein Spiegelbild
Der Flussgott Cephisos hatte der Nymphe Liriope Gewalt angetan. Sie wurde schwanger und gebar Narziss. Dieser war mit sechszehn Jahren ein schöner Jüngling, der von vielen Liebenden beiderlei Geschlechts begehrt wurde, aber niemanden erhörte. Auch die Nymphe Echo verliebte sich in ihn. Als Narziss auf der Jagd seine Begleiter verloren hatte und diese rief, konnte sie ihm echoartig antworten und auf diesem Wege ihre Liebe gestehen. Narziss jedoch wehrte diese brüsk ab, er wolle lieber sterben als ihre Liebe erwidern. Als Narziss an einer idyllisch gelegenen einsamen Quelle sein Spiegelbild im Wasser erblickte, verliebte er sich in sein eigenes Bild. Er konnte sich dem geliebten Objekt nähern und es erwiderte seine Gebärden, aber erreichen konnte er es nicht. Schließlich starb er an seiner unerfüllten Liebe. An der Stelle seines Todes fand sich kein Leichnam, sondern eine Blume, in der Mitte gelb und mit weißen Blütenblättern, die Narzisse.

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Thisbe tötete sich mit dem Schwert des Pyramus
Pyramus und Thisbe waren ein babylonisches Liebespaar, das sich aufgrund der Feindschaft ihrer Eltern nicht sehen durfte. Die einzige Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren, stellte ein Spalt in einer Wand dar, die die Mitte der Häuser bildete, in denen auf der einen Seite Pyramus mit seinen Eltern und auf der anderen Seite Thisbe mit ihren Eltern lebten. Nach längerer Zeit vereinbarten Pyramus und Thisbe ein nächtliches Treffen unter einem Maulbeerbaum, um Babylon für immer hinter sich zu lassen. Thisbe traf dort früher als Pyramus ein und flüchtete vor einer Löwin, die an einer Quelle trank und vom Fressen gerissenen Viehs noch ein blutiges Maul hatte. Dabei verlor das Mädchen seinen Schleier, der von der Löwin zerrissen und mit Blut beschmiert wurde. Als Pyramus diesen fand, nahm er an, dass Thisbe von der Löwin getötet worden sei, und stürzte sich unter dem Maulbeerbaum in sein Schwert und die vom Blut getränkte Wurzel färbte die hängenden Beeren schwarz. Als Thisbe zurückkehrte und den sterbenden Geliebten fand, erkannte sie die Situation und stürzte sich, überwältigt von Schmerz und Liebe, in dessen Schwert. Ihre Bitte, der Baum möge zur Erinnerung an ihrer beider Tod die dunkle Farbe seiner Früchte behalten, wurde von den Göttern erhört, und ebenso erfüllten die Eltern ihren Wunsch, die Asche des unglücklichen Paares in derselben Urne zu bestatten, damit sie beide für immer vereint seien.

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Hermaphroditus und Salmakis
Als Hermaphroditus, von Lykien kommend, durch Karien wanderte, gewahrte er einen schönen Teich mit überaus klarem Wasser. Als er sich diesem näherte, wurde die an dessen Ufern lebende Nymphe Salmakis auf ihn aufmerksam und wünschte, ihn zu besitzen. Sie machte ihm glühendste Avancen und versprach ihm ihre Liebe. Er jedoch schob sie von sich. Weitere, noch intensivere Versuche ihrerseits führten dazu, dass er drohte, zu fliehen und sie und den Ort zu verlassen. Als ihm Salmakis daraufhin den Platz überließ und den Anschein gab, sich zurückzuziehen, entledigte sich der Jüngling seiner Kleidung und stieg ins Wasser des Teiches. Durch seine Nacktheit ihm noch mehr verfallen, riss sich die Nymphe, die versteckt im Gebüsch sein Auskleiden beobachtet hatte, die Kleider vom Leib und sprang zu ihm ins Wasser. Er wurde von ihr gegen seinen Willen umarmt und schließlich wie von einer Schlange heftig umschlungen. Als er sich daraufhin trotzdem weiter gegen sie wehrte, bat sie die Götter Hermes und Aphrodite, kein Tag möge sie von ihm und ihn von ihr trennen. Dem Wunsch wurde entsprochen, und beide verschlungenen Körper verschmolzen zu einem einzigen, eine Zwittergestalt, sowohl Mann als auch Frau und doch eigentlich keines von beidem.

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Arethusa flüchtete vor dem Flussgott Alpheios
Arethusa war eine junge und wunderschöne Nymphe, die sich gerne der Jagd hingab. An einem heißen, sonnigen Tag stieg sie in den Fluss Alpheios, um darin zu baden. Dabei wurde sie von dem gleichnamigen Flussgott überrascht und bedrängt. Auf ihrer Flucht konnte Arethusa die ihr wohlgesinnte Göttin Artemis um Hilfe bitten. Diese umhüllte Arethusa mit dichtem Nebel. Als dies den von seinem Verlangen getriebenen Alpheios nicht abhalten konnte, verwandelte Artemis die verzweifelte Nymphe in eine Quelle, deren Bächlein unterirdisch unter der Peleponnes und unter dem Meer hindurchfloss und auf der Halbinsel Ortygia, einem Teil von Syrakus, wieder austrat.

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Lykische Bauern wurden in Frösche verwandelt
Nachdem die Göttin Latona auf die Insel Delos verbannt wurde und sie dort ihre Zwillinge Apollo und Diana gebar, flüchtete sie mit den Neugeborenen nach Lykien. Völlig erschöpft erkundete sie die fremde Umgebung. Dabei traf sie an einem See auf Bauern, die Binsen und Schilf sammelten. Wegen der Sommerhitze dem Verdursten nahe, bat Latona für sich und ihre Kinder höflich um Wasser. Doch nicht nur, dass die Bauern Latona verboten zu trinken, sie wirbelten sogar den Schlamm vom Grunde des Sees auf, um das Wasser untrinkbar zu machen. Daraufhin verfluchte Latona sie, auf ewig als Frösche in diesem See zu leben.

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Herkules besiegte den Höllenhund Kerberus
Eurystheus stellte Herkules die Aufgabe, Kerberus, den Bewacher der Unterwelt zu stellen und zu erschlagen. Herkules schleppte Kerberus, einen Hund mit Schlangenköpfen, Schlangenschwanz und tödlichem Atem, aus der Unterwelt zur Oberwelt und erschlug ihn. Dabei troff Speichel aus dem Maul des Kerberus, der die todbringende giftige Blume Akóniton, hierzulande als Eisenhut bekannt, sprießen ließ.

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Kephalos und Prokris
Als Kephalos seine Gemahlin Prokris bei der Untreue mit Pteleon ertappte, blieb er ihrem Lager hernach acht Jahre lang fern. Es hieß aber auch, er selbst habe sich in Gestalt des Fremden genähert, um ihre Treue auf die Probe zu stellen; die Gabe, sich beliebig verwandeln zu können, sei ihm von Eos verliehen worden, die in ihn verliebt war. Prokris floh nach Kreta. Von dort kehrte sie mit einem unfehlbaren Jagdspeer und einem Hund zurück, dem kein Wild entgehen konnte. Sie versöhnte sich mit ihrem gleichermaßen jagdbegeisterten Gemahl und machte ihm die beiden Wunderdinge zum Geschenk. Allerdings soll sie Kephalos zuvor selbst beschämt haben, indem sie ihn ihrerseits in Gestalt einer schönen Fremden verführte.

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Prokris‘ Tod
Prokris schlich ihrem Mann Kephalos unbemerkt nach in den Wald. Als Kephalus sich nach der Jagd auf einen Stein setzte um sich auszuruhen, vernahm er Geraschel im Gebüsch. In der Meinung, dass es Wild sei, warf er seinen unfehlbaren Speer und traf Prokris in die Brust. Sie zog den Speer noch aus der Wunde, verstarb dann aber in den Armen ihres Mannes.

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Meleagros übergab Atalante den Kopf des Kalydonischen Ebers
Als Oineus, König von Kalydon, eines Tages vergaß, Artemis in seine Opfer einzuschließen, schickte diese erzürnt einen Eber, der die Felder verwüstete und die Arbeiter und das Vieh des Königs tötete. Auch Atalante folgt dem Ruf an die tapfersten Helden Griechenlands, den Eber zu jagen. Nach der Feier zum Auftakt der Jagd versuchten zwei Kentauren im Rausch sie zu vergewaltigen. Ihr Versuch scheiterte jedoch und Atalante erschoss beide mit ihren Pfeilen.
Bei Oineus angekommen weigerten sich zwei der zur Jagd erschienenen Helden, mit einer Frau zu jagen. Meleagros, konnte beide aber überreden, nachzugeben.
Als sie des Ebers ansichtig wurden und dieser angriff, konnte Atalante durch einen gezielten Schuss mit ihrem Bogen das Tier verwunden und ablenken, als es gerade Telamon und Peleus zu überrennen drohte. Ankaios aber wurde vom Eber getötet. Peleus tötete im Schlachtgetümmel versehentlich den Eurytion. Amphiaraos schaffte es, das Tier mit einem Pfeil zu blenden, Meleagros durchbohrte die Flanke des Ebers mit einem Speer – und das Ungeheuer verendete.
Der verliebte Meleagros wollte den Kopf des Ebers Atalante überreichen, was einige Teilnehmer der Jagd erzürnte. Wenn schon nicht eindeutig sei, wer für den Tod des Tieres wirklich verantwortlich sei, dann gebühre das Vlies dem ehrwürdigsten Teilnehmer der Jagd, nämlich Meleagros’ Onkel Plexippos.

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Perimele und Acheloos
Perimele, Tochter des Hippodamas, wurde von dem Flussgott Acheloos geliebt, der sich heimlich mit ihr traf. Als ihr Vater ihr Verhältnis entdeckte, stieß er sie von einer Klippe ins Meer. Acheloos hielt sie für eine Weile über den Wellen und flehte Poseidon an, ihr zu helfen. Dieser verwandelte sie in eine Insel mit ihrem Namen.

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Streit zwischen Herkules und dem Flussgott Acheloos
Als Acheloos sich in Deianeira, Tochter des Oineus, verliebte, kam es zum Konflikt mit seinem Kontrahenten Herkules. Acheloos verwandelte sich zuerst in eine Schlange, dann in einen Stier und zuletzt in einen Menschen.

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Dryope in einen Lotusbaum verwandelt
Sie war die Tochter des Dryops und mit Apollon die Mutter des Amphissos. Für ihr Kind pflückte sie von einem Lotosbaum Blüten, ohne zu wissen, dass es sich bei dem Baum um die verwandelte Nymphe Lotis handelte. Ihr Unwissen bewahrte sie jedoch nicht vor der Strafe, selbst in einen Lotusbaum verwandelt zu werden.

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Byblis und ihre verbotene Liebe
Obschon kein Mangel an Freiern im Umland herrschte, wies Byblis alle ab, da sie sich in ihren eigenen Bruder Kaunos verliebt hatte und sich in leidenschaftlicher Sehnsucht nach ihm verzehrte. Sie war sich des Frevels einer solchen Beziehung bewusst, hielt ihre Gefühle vor der Welt geheim, konnte ihnen jedoch schließlich nicht widerstehen. Sie kokettierte mit dem Bruder und war eifersüchtig auf seine Frauenbekanntschaften.
Sie entschloss sich schließlich, ihrem Bruder die Liebe zu gestehen. Er jedoch wies sie barsch zurück und verdammte ihr frevelhaftes Verlangen. Dies führte dazu, dass ihre Sehnsucht alles Maß verlor und sie weitere Versuche unternahm, ihrem Bruder nahezukommen. Der verließ schließlich das Land. Sie verfolgte ihn lange Zeit durch viele Gebiete, bis sie erschöpft zusammenbrach und mit einem Meer aus Tränen das Gras benetzte. Aus ihren Tränen bildete sich eine Quelle, die nach ihr benannt wurde.

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Kyparissos tötete seinen Lieblingshirsch
Der junge Kyparissos schloss enge Freundschaft mit einem wilden Hirsch. Er umsorgte das Tier lange Zeit, sodass es sich ihm schließlich sogar als Reittier anbot. Als er es aus Versehen mit seinem Jagdspieß erlegte, während es im Unterholz schlief, bat er die Götter, ihn von seinem Leid zu befreien, und sie verwandelten ihn in eine als Trauerbaum geltende Zypresse. Seine Tränen fließen nach seiner Verwandlung als Baumharz weiter.

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Ganymed von Jupiter entführt
Als Hirtenknabe wurde Ganymed von Jupiter auf den Olymp entführt, damit er dort Mundschenk für die Götter sei und ewig dort lebe. In dieser Aufgabe löste er Hebe gegen den Willen Heras ab.
Die Gestalt des Adlers und auch Ganymed wurden von Jupiter als Sternbilder an den Himmel versetzt, Ganymed dabei als Tierkreiszeichen Wassermann.

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Tod des Hyakinthos
Die auffallende Schönheit des Hyakinthos erregte die Aufmerksamkeit des Apollon. Ein verhängnisvoller Unfall beim Diskuswerfen – Apollon traf Hyakinthos aus Versehen mit dem Diskus und tötete ihn. Aus dem Blut, das dabei vergossen wurde, ließ der trauernde Apollon eine Blume, die Hyazinthe
Entstehen.

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Venus und Adonis
Adonis wurde aus der inzestuösen Liebe der Prinzessin Myrrha und ihres Vaters Cinyras geboren. Als Cinyras entdeckte, dass er mit seiner Tochter geschlafen hatte, wollte er sie töten, aber die Götter verwandelten sie in einen Myrrhenbaum. Nach neun Monaten brachte der Baum einen wunderschönen kleinen Jungen, Adonis, zur Welt. Nymphen zogen ihn auf. Der Junge war eine so sprichwörtliche Schönheit, dass sich Venus in ihn verliebte. Dies geschah, nachdem sie sich an einem der Liebespfeile ihres Sohnes Amor leicht verletzt hatte.

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Venus betrauert den Tod von Adonis
Zu Beginn des Frühlings verließ Adonis die Unterwelt und ging, sobald er konnte, zu seiner geliebten Venus. Wo immer er seine Schritte hinsetzte, blühten die Blumen und die Vögel begannen zu zwitschern, um zu zeigen, wie glücklich sie über seine Ankunft waren. So wurde Adonis zum Symbol der Vegetation, die jeden Frühling aus dem Boden sprießt und die Erde mit wunderschönen Blättern und Blüten bedeckt und die Vögel zum Singen bringt. Im Herbst kehrte Adonis widerwillig in die Unterwelt zurück, denn dann kam das grausame Wildschwein des Winters erneut, um ihn mit seinen Stoßzähnen zu durchbohren und die Natur verdorren zu lassen.

 

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Peleus und Thetis im Kampf
Peleus gehorchte Jupiter und wartete auf Thetis in einer Höhle, wo sie gerne schlief. Aber Thetis wies ihn zurück. Als er dann versuchte, sie mit Gewalt zu erobern, nahm sie immer wieder eine andere Form an, z.B. einen Tiger. Als Thetis bemerkte, dass ihrem Angreifer von den Göttern geholfen wurde, ergab sie sich. Das gezeugte Kind wurde zum berühmtesten griechischen Helden des Trojanischen Krieges: Achilles.

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Der Wolf, gegen die Herde von Peleus geschickt, versteinert
Während Ceyx eine Geschichte erzählte, brachte ein Bote die Nachricht, dass ein riesiger Wolf das Vieh von Peleus gerissen hatte. Der Wolf wurde von Psamathe geschickt, die Rache für den Tod ihres Sohnes wollte. Erst als sie von ihrer Schwester Thetis gebeten wurde, vergab sie und verwandelte den blutrünstigen Wolf in Stein.

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Glaucus verliebte sich in Skylla
Am Ufer stand die schöne Meeresnymphe Scylla, noch in Menschengestalt. Sie wollte ein Bad nehmen, als ein alter Mann mit Fischschwanz und einer Art Schwimmflügel an den Hüften auf sie zukam und begehrte: Glaucus.

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Vertumnus und Pomona 
Vertumnus näherte sich nach mehreren erfolglosen Versuchen, in Gestalt einer runzligen alten Frau Pomona. Diese beschäftigte sich ausschließlich mit der Pflege der Pflanzen und zeigte kein Interesse an Männern, die deshalb ihren Garten nicht betreten durften. Vertumnus küsste Pomona und wies dann auf einen Bogen, der mit Trauben tragender Rebe umrankt war. Er meinte, dass dieser Bogen ohne die Rebe alleine stehe und niemand Anlass fände, ihn aufzusuchen, gäbe es nicht die Trauben der Rebe. Umgekehrt: Was wäre die Rebe ohne den Bogen, an den sie sich anschmiegen und an ihm emporranken kann, der ihr Schutz und zuverlässigen Halt gibt? Dann warf er ihr vor, dass sie sich an der Rebe kein Beispiel nehme und alle Bewerber verschmähe. Abschließend drohte Vertumnus Pomona mit Gewalt, sollte sie nicht seinen Wünschen folgen, wobei er sich zurück in seine wahre Gestalt wandelte. Die Worte aber überzeugten Pomona.

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Hersilia und Juno
Hersilia kniete am Strand und erhob betend die Hände zu der in den Wolken erschienenen Göttin Juno. Diese breitete die Arme aus und nahm Hersilia in den Himmel auf.

 

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Aesculap erweckte Hippolytus vom Tode
Hippolytos war Sohn des Theseus und der Amazone Hippolyte. 
Als er eines Tages mit einem Zweigespann am Meeresufer fuhr, erschrak er über ein von Neptun geschicktes Ungeheuer. Seine Bewegungen machten die Rosse scheu. Hippolytos konnte diese nicht mehr zügeln, die beiden Rosse schleiften ihn zu Tode.
Aesculap aber erweckte ihn vom Tode.

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* Die gezeigten Mythologiefliesen können der Rotterdamer Fliesenwerkstatt des Hendrik Schut aan de Delftsevaart um 1730 zugeschrieben werden.

* Het is aannemelijk dat de mythologische voorstellingen gemaakt zijn door te tegel- en aardewerkbakkerij van Hendrik Schut aan de Delftsevaart in Rotterdam omstreeks 1730.

Tegelseries met de Metamorphosen van Ovid in een achtkant zijn alleen in Rotterdam vervaardigd, door twee fabrikanten: Hendrik Schut en Jan Aalmis. Van Jan Pluis en Reinhard Stupperich zijn zestig tegels onderzocht en op basis van stilistische kenmerken en fysieke kenmerken zoals afmetingen en diagonale afstand van de spijkergaatjes hebben ze deze tegels nader in groepen kunnen indelen.

Alleen bij Schut werd nog een type gemaakt: een omlijsting van spitse accolades en twee verschillende tegenover elkaar staande hoekmotieven: geveerde hoek en dubbelblad.

 

Herkunft der Stiche des Cripijn de Passe
Bibliothèque nationale de France / Universiteitsbibliotheek Amsterdam / Rijksmuseum Amsterdam.

Herkunft der Rotterdamer Fliesen
Öffentliche Sammlungen und Jan Pluis.

Benutzte Literatur
J.G. Schlimmer & Z.C. de Boer, Woordenboek der Grieksche en Romeinsche Oudheid, Haarlem 1920.
M.D. Henkel, Nederlandsche Ovidius-Illustraties van de de 15e tot de 18e eeuw‘ in: Oud-Holland, Amsterdam 1921, p.149-187.
D’Hane-Scheltema, M., Ovidius Metamorphosen, Amsterdam 1998.
Wilhelm Joliet, Rotterdamer Fliesen im Wilstermarsch-Zimmer des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, Königswinter 2003.
Jan Pluis & Reinhard Stupperich, Mythologische voorstellingen op Nederlandse tegels, Leiden 2011.
Ulrich Wilke, Ovid Metamorphosen, Make a book, 2018.

Danksagung
Jan Pluis danke ich für vielfältige Hilfe
und meinem Sohn Norbert für Bearbeitung und Veröffentlichung des Berichtes im Internet.

Bitte beachten Sie auch meine Berichte zu Mythologiefliesen aus der Rotterdamer Fliesenwerkstatt der Familie Aalmis
Mythologische Darstellungen auf Rotterdamer Fliesen in der Aachener Sammlung Ludwig
www.tegels-uit-rotterdam.com/ludwig.html
Mythologische Fliesen im Wilstermarschzimmer des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg
www.tegels-uit-rotterdam.com/wilstermarsch_mytho_fliesen.html
Griechische Götter im Gemeentearchief Rotterdam, Teil 1, Vorlagen 3001-3023
www.tegels-uit-rotterdam.com/GRIEKSE_GODEN_DEEL_1.pdf
Griechische Götter im Gemeentearchief Rotterdam, Teil 2, Vorlagen 3024-3035
www.tegels-uit-rotterdam.com/GRIEKSE_GODEN_DEEL_2.pdf
Griechische Götter im Gemeentearchief Rotterdam, Teil 3, Durchstaubschablonen 3120-3150
www.tegels-uit-rotterdam.com/GRIEKSE_GODEN_DEEL_3.pdf